Die erste Jahresversammlung des BVWE e.V. zum Auftakt der IPM in Essen liefert einen Saison-Rückblick und Perspektiven auf die Saison 2024.

Essen im Januar 2024 – Kurz vor der IPM in Essen (23. – 26.1 2024) fand am 23. Januar das erste fachliche Jahrestreffen der deutschen Weihnachtsbaumanbauer und Schnittgrünerzeuger statt. Bereits am Vortag traf man sich auf internationaler Ebene und tauschte zusammen mit dem VNWB die Erfahrungen zur Saison 2023 aus. Organisiert wurde alles vom Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger Deutschland (BVWE e.V.).

Ganze zwei Tage setzt der Bundesverband immer an, um sich zu Beginn jeden Jahres zu treffen und mit den Landesverbänden, internationalen Vertretern und Interessenverbänden auszutauschen. Seit neuestem immer im Vorfeld der IPM in Essen, damit sich die anreisenden Mitglieder direkt im Anschluss auf der Messe informieren können. Einige haben auch eigene Stände und sind froh über den praktikabel gewählten Zeitpunkt durch den BVWE.

Auftakt der Treffen ist der internationale Branchentreff, an dem auch dieses Jahr Claus J. Christensen, der Sekretär der „Christmas Tree Grower Council of Europe“ kurz CTGCE, weiters Vertreter der Länder Dänemark, Österreich und Schweiz sowie Kollegen des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) teilgenommen haben.

„Durch die Teilnahme aller Landesverbände, internationaler Vertreter sowie nahezu aller anderer Interessenverbände und Gruppierungen kommt es zu einer konkreten und reellen Meinungsbildung über Ergebnisse und Inhalte bezüglich der gesamten Branche.“, so Eberhard Hennecke, 1. Vorsitzender des BVWE e.V., auf die Frage, welchen wichtigen Mehrwert denn die regelmäßigen Jahresversammlungen und Branchentreffen, neben den notwendigen Amtshandlungen, für den Verein mit sich bringen.

Im Diskurs an beiden Tagen standen unter anderem folgende wichtige Themen:

Verfügbarkeit: Es gab hinsichtlich der Verfügbarkeit deutlich weniger Restmengen, sowohl bei den Produzenten, im Direktverkauf als auch im Handel. Frische: Es gab weiters deutlich weniger Nadelfall und durch die spätere wetterbedingte Ernte waren die Bäume frischer.

Zur generellen Wertigkeit klärt ein Blick auf die diesjährige Verbraucherbefragung die wichtigsten Aspekte:

Wie schon in den vergangenen Jahren bleibt auch in der vergangenen Saison 2023 der Trend ungebrochen: die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland stellt einen Weihnachtsbaum auf und 40% einen natürlichen Weihnachtsbaum. Die große Mehrheit der Befragten tut dies auch jedes Jahr. Der Weihnachtsbaum gilt weiterhin als unverzichtbar und zentrales Schmuckstück für das Weihnachtsfest. Diejenigen, die keinen Weihnachtsbaum aufstellen tun dies zumeist wegen mangelnden Interesses an Weihnachtsbräuchen.

Erneut wird die Nordmanntanne mit 79% in deutschen Haushalten am häufigsten aufgestellt. Der ideale Weihnachtsbaum ist tendenziell eher voll, dicht, groß und breit. Meistens wird ein Naturbaum zwischen 1,50 m und 2 m gekauft. Und 80% der Naturbaumbesitzer sind mit der Qualität Ihres natürlichen Weihnachtsbaums sehr zufrieden. Der beliebteste Kaufort ist nach wie vor der Stand eines Weihnachtsbaumbauers, gleich gefolgt vom Kauf, direkt vom Erzeuger ab Hof. Beachtenswert ist, dass sich im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der Onlinekäufe erhöht hat. Und, die deutschen Käufer sind sehr traditionell, sie kaufen ihren natürlichen Weihnachtsbaum immer noch zwischen dem zweiten und dem dritten Advent. (Quelle: Online-Studie in Deutschland zur Evaluierung des Kauf- und Nutzungsverhaltens von Weihnachtsbäumen, Splendid Research GmbH beauftragt durch BVWE und VNWB)

„Der umfangreiche und detaillierte Erfahrungsaustausch zur vergangenen Saison und die Bewertungen und Prognosen zur Marktentwicklung durch nationale und internationale Vertreter aus der Weihnachtsbaumbranche (Landesverbände, Ländervorsitzende Europa, Interessenvertretungen) sind eine Bereicherung für jedes Mitglied und jeden Teilnehmer an diesen beiden Tagen.“ resümiert auch Lars Zimmermann, 2. Vorsitzender des BVWE e.V und selbst Inhaber eines Betriebes mit Weihnachtsbaumanbau in Rheinland-Pfalz.

Weitere Themen, die alle Anbauer, international und national betreffen, ist der Austausch über die Herausforderungen der vergangene Saison und deren Probleme insbesondere in Hinsicht auf Wetter, Erntebedingungen und Fachkräfte. So kann zusammengefasst werden, dass die ungewöhnlichen Wetterbedingungen auch zu Ernteverzögerungen und logistischen Problemen für die Anbauer führten. Nasse oder schlammige Böden, später dann ausgiebiger Schneefall und Frost in den Anbaugebieten erschwerten regional teils die Erntearbeiten und machten den Transport der Bäume zu den Verkaufsstellen schwieriger. Darüber hinaus berichteten viele Anbauer von einem Mangel an Arbeitskräften, es werde immer schwerer Fachleute und Arbeitskräfte zu finden. Dies führt zu Engpässen bei der Ernte und erhöhten Arbeitskosten für diejenigen, die verfügbar waren.

Insgesamt war die Weihnachtsbaum-Saison 2023 eine Zeit der Herausforderungen und Anpassungen für alle Anbauer in Europa. Während die sich verändernden Wetterbedingungen und der sich ändernde Fachkräftemarkt weiterhin eine Herausforderung darstellt, ist der Tenor der Veranstaltungen deutlich hörbar. Die Weihnachtsbaum-Anbauer sind entschlossen, hochwertige Bäume anzubieten und die Tradition des Weihnachtsbaumkaufs für die Verbraucher zu erhalten und fortzuführen.

Zu guter Letzt noch die schöne Nachricht, dass auch die kommende Weihnachtsbaumsaison 2024 für den Bundesverband wieder von einer Weihnachtsbaumkönigin begleitet werden wird. Der Verband dankt an dieser Stelle Sophia Adlberger für Ihre 2-jährige aktive, erfolgreiche Amtszeit und freut sich auf die neue Weihnachtsbaumkönigin. Kandidatinnen gibt es schon.