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Weihnachtsbeleuchtung ist kein Treiber der Energiekrise

Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger gibt Entwarnung für Haushalte, Kommunen und Kirchen

Seit dem 1. September 2022 gilt die Energieeinsparverordnung der Bundesregierung und sorgt in vielen Branchen für Diskussionen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert sogar einen Verzicht auf weihnachtliche Beleuchtung.  Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland e.V. (BWS) stellt klar, dass ein solcher Verzicht nicht zielführend ist – weder im privaten noch im öffentlichen Bereich.

Die größte Sorge dieses Winters ist eine Gas- und nicht eine Stromknappheit, wie eine vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Sonderanalyse zur Stromversorgung im Winter 2022/23 belegt. Diese kommt zu dem Schluss, „dass ein sicherer Betrieb des Elektrizitätsversorgungsnetzes im Winter 2022/23 gewährleistet ist“. Daher ist laut dem Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland e.V. (BWS) nicht davon auszugehen, dass das Weihnachtsfest samt dekorativer Beleuchtung eine Gefährdung darstellt. Ganz im Gegenteil: Eine Diskussion über den Stromverbrauch von weihnachtlicher Beleuchtung lenke von den eigentlichen Problemen ab, teilte der Verband mit.

Elektrische Heizlüfter und Konvektoren bedrohen das Stromnetz

„Es ist für uns unverständlich, wieso die Deutsche Umwelthilfe das Weihnachtsfest torpediert, welches gerade in Krisenzeiten eine symbolische Wirkung entfaltet und für einen Großteil der Bevölkerung eine wichtige, unverzichtbare Tradition darstellt“, äußert sich Dr. Christian Mai für den Vorstand des BWS. „Genauso gut hätte die Umwelthilfe das Backen als Umweltsünde herauspicken können“, so Mai.  Zum Vergleich: Eine moderne LED-Lichterkette verbraucht, wenn sie zwei Monate lang jeden Tag für acht Stunden lang eingeschaltet ist, etwa 1,7 kWh. Ein neuer Backofen der Energieeffizienzklasse A verbraucht ähnlich viel Energie in nur zwei Betriebsstunden.

Diskussionen rund um die zeitlich begrenzte Advents- und Weihnachtszeit lenken nach Ansicht des BWS von den wirklichen Bedrohungen für das Stromnetz im Winterhalbjahr ab.  Laut Experten ist das größte Problem für die Stromversorgung der steigende Gebrauch von elektrischen Heizlüftern und Konvektoren aufgrund der Gasknappheit. Sollten immer mehr Haushalte mit diesen Geräten heizen, sind diese Geräte gefährlicher für das Stromnetz als jede Weihnachtsbeleuchtung.

Worauf ist zu achten, um energiesparend Weihnachten zu feiern?

Wer über den Weihnachtsbaum hinaus dekorative Beleuchtung in Haus und Garten verwendet, sollte zwei Dinge beachten: Erstens, die Lichter sollten nur am Abend eingeschaltet werden und am Tag und während der Nacht ausgeschaltet sein. Und zweitens: Konventionelle Glühbirnen sollten gegen Energiesparlampen und LED-Lichter ausgetauscht werden. Damit lassen sich laut dem Vergleichsprotal Verivox etwa 70 Prozent des Strombedarfs für die Weihnachtsbeleuchtung einsparen.

„Die Weihnachtsbaumbetriebe haben für die Kunden in der Weihnachtszeit bereits zusätzliche Alternativen vorbereitet“, so Mai. Eine Möglichkeit sind traditionelle Kerzenhalter, Baumkerzen und ein kleiner Feuerlöscher, die einige Höfe als Paket anbieten. Mit echten Kerzen, die den Baum unter Aufsicht sicher zum Leuchten bringen, wird es auch Ende 2022 ein helles Weihnachtsfest geben.